1. Mai 1933
Der 1. Mai, der "internationale Feiertag der Arbeiterbewegung", wurde 1933 als Staatsfeiertag zu einem der Propaganda-Feste des nationalsozialistischen Regimes umfunktioniert. So geschah es auch in Emden mit einem zielbewusst durchorganisierten Umzug von etwa 8.000 Teilnehmern, darunter der damalige Oberbürgermeister Dr. Wilhelm Mützelburg (1877-1959). Zahllose Zuschauer verfolgten diese Kundgebung, in der die Verbände der zur Macht gekommenen Partei das Bild beherrschten. Über den Marschierenden liest man an dem Haus links neben dem Rathaus den Namen des Besitzers des jüdischen Kaufmanns Max Steinberg. So lenkt die Fotografie unsere Erinnerung auf das Unrecht, das mit der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft mehr und mehr um sich greifen sollte.
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