"Isdern Keerl"
Wie in vielen Städten des kaiserlichen Deutschlands stand auch in Emden während des ersten Weltkriegs vor dem Rathaus ein eiserner Kerl - oder "Isdern Keerl". Doch eigentlich war er eine Holzfigur, die von dem Emder Bildhauer Fritz Liebsch entworfen und geschnitzt worden war. Zum eisernen Kerl wurde die Statue dadurch, dass die Emder Bürger eiserne, kupferne, silberne oder goldene Nägel in sie hinein schlugen. Der mit ihrem Verkauf erzielte Erlös wurde für den Krieg gespendet. Die patriotische Aktion lief unter dem Motto "Gold gab ich für Eisen", mit dem schon einmal während der Befreiungskriege 1813 an das patriotische Gefühl appelliert worden war. Der "Isdern Keerl" wurde im zweiten Weltkrieg bei den Bombenangriffen auf Emden zerstört.
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