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Emden ist erste Reformationsstadt Europas

Ostfriesisches Landesmuseum Emden
Brückstraße 1 | 26725 Emden
Tel.: +49 (0)4921 - 87 20 50

Öffnungszeiten:
Di - So: 10:00-17:00 Uhr
Mo geschlossen sowie an Karfreitag, 24.12., 25.12. + 31.12. + 1.1.
Ostermontag, Pfingstmontag und am 26.12. geöffnet

UNSERE NÄCHSTEN VERANSTALTUNGEN

FREITAGS, 15:30 - 17:00 UHR
KIDS IN!
Programm für kreative Köpfe von 6 bis 10 Jahre

09 Uhr, 11 Uhr, 13 Uhr, 15 Uhr, 17 Uhr, 19 Uhr, 21 Uhr
Emder Glockenspiel
gespielt von Michael Schunk

Bewerbungsschluss: 30. April
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Historismus in Nordwestdeutschland

24. Juni 2001 – 02. September 2001 Sonderausstellungsbereich

In der ersten Hälfte des 19. Jhs. gab es tiefgreifende Änderungen in der Gesellschaft und der wirtschaftlichen Produktivität. Verschiedene lokale Museen in Nordwestdeutschland beschreiben derzeit mit unterschiedlichen Schwerpunkten die Zeit dieses sogenannten „Historismus“.
Die 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts gilt im europäischen Kulturraum als eine Epoche großer Umbrüche. Sie betrafen die politischen und sozialen Rahmenbedingungen ganzer Völker, aber vor allem auch Wissenschaft und Technik. Der Fortschrittsgedanke wurde zum Schrittmacher für alle Bereiche des täglichen Lebens. Er äußerte sich nicht nur in weltanschaulichen Visionen ebenso wie in tiefgreifenden marktwirtschaftlichen und produktionstechnischen Veränderungen.
„Fortschritt“ und „Vertrauen in eine bessere Zukunft“ waren aber nur eine Seite der Medaille; die andere hieß „Rückbesinnung auf überkommene Werte“. Nach dem nüchternen Biedermeier machte sich in allen Schichten der Gesellschaft ein starkes Bedürfnis nach üppigem Schmuck und äußerer Pracht bemerkbar, wie es in früheren Jahrhunderten der Adel gekannt hatte. Im Rückgriff auf die großen Epochen der Kunstgeschichte und unter Einsatz modernster Techniken verstanden es Künstler und Handwerker, den Glanz längst vergangener Tage in den modernen Haushalt einziehen zu lassen.
Das Ostfriesische Landesmuseum in Emden kann die Entstehung seiner Sammlungen bis ins 19. Jahrhundert zurückverfolgen. So zeigt sich der Historismus auch in Nordwestdeutschland als das eigentliche Zeitalter der Museen. In der Epoche des Historismus liegen auch die Wurzeln des Emder Landesmuseums. Mit der Gründung der Gesellschaft für bildende Kunst und vaterländische Altertümer 1820 als Kunstliebhaber-Verein etablierte sich ein Kreis von Bürgern, die Werke der bildenden Kunst zusammentrugen. Die Gesellschaft, kurz „Kunst“ genannt, legte damit den Grundstock für das heutige Ostfriesische Landesmuseum. Ihrer Geschichte ist ein Teil der Ausstellung gewidmet. Schwerpunkt der Ausstellung in Emden ist das „Silber des Historismus“. Mit der Entstehung frühindustrieller Herstellungstechniken erfuhr das traditionsreiche Goldschmiedehandwerk jähe Veränderungen. In jenem Spannungsfeld befand sich die Silberschmiedewerkstatt Byl aus Leer, die in der Ausstellung nachgestellt ist.
Maschinelle Produktion verdrängte nicht nur die handwerkliche Arbeit, sondern machte Silberwaren auch für breite Bevölkerungsschichten erschwinglich. Ein blühender Markt für Tafelsilber, Kaffee- und Teegeschirr, Prunkgeschirr, Ehrengaben, Schmuck und Accessoires entstand.
„Historismus in Nordwestdeutschland“
Bei diesem Projekt handelt es sich um eine Gemeinschaftsausstellung des Niedersächsischen Freilichtmuseums Cloppenburg, des Ostfriesischen Landesmuseums Emden, des Landesmuseums für Kunst und Kulturgeschichte Oldenburg, des Schlossmuseums Jever sowie des Palais’ Rastede. In allen beteiligten Häusern werden zeitgleich je nach Sammlungsschwerpunkt einzelne Aspekte dieser Epoche abgehandelt