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Emden als Auswandererhafen - Die Geschichte der Auswanderung in Ostfriesland 1845 – 1914
Sonderausstellung 1.9. – 24.11.2013, Pelzerhäuser 11+12
Zum 100-jährigen Jubiläum der Errichtung der Auswandererhallen in Emden beleuchtet die Ausstellung die Auswanderung aus Ostfriesland, das Geschäft mit den Wirtschaftsflüchtlingen und das Bestreben der Seehafenstadt, sich als dritter großer deutscher Auswandererhafen zu etablieren.
Ab der Mitte des 19. Jahrhundert stieg die Zahl der Emigranten aus den deutschen Ländern stetig an. So suchten auch Ostfriesen ihr Glück auf anderen Kontinenten, vor allem in Amerika. Etwa sechs bis sieben Prozent der ostfriesischen Bevölkerung hatten bis zum Ersten Weltkrieg ihre Heimat verlassen.
Die Auswanderung war ein gutes Geschäft vor allem für die Städte Hamburg und Bremen. Ab 1905 versuchte auch Emden einen Auswandererhafen einzurichten. Bei diesem Vorhaben kam die Stadt nicht an den großen Reedereien in Hamburg und Bremen vorbei, die ihre Interessen gefährdet sahen. In einem Kompromiss dehnten die etablierten Reedereien Hapag und Norddeutscher Lloyd ihre Auswandererkonzession auf Emden aus. Sie verpflichteten sich, wöchentlich eine Passagierfahrt anzubieten und dazu Auswandererhallen zu errichten. 1913 wurden die Gebäude fertiggestellt. Im Frühjahr 1914 wurde die Auswandererlinie von Emden in die USA eröffnet. Es folgten sechs Fahrten mit verschiedenen Passagierschiffen. Drei Monate später wurde die Auswandererlinie durch den Ausbruch des Ersten Weltkriegs jäh unterbrochen und nie wieder aufgenommen.