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KUNSTWERK DES MONATS DEZEMBER 2004

Epauletten der Paradeuniform eines Oberstleutnants der Preußischen Armee

Das Wort Epauletten ist vom französischen epaule (Schulter) abgeleitet. Vermutlich hervorgegangen aus dem Schulterschutz der Ritterrüstungen, setzten sich nach einem französischen Vorbild im Europa der Befreiungskriege die Epauletten als Erkennungszeichen der Offiziere in allen europäischen Armeen durch.

Es waren üppige, für höhere Ränge mit silbernen oder goldenen Fransen – Kantillen genannt – versehene Schulterklappen. In Preußen wurden später silberne oder goldene Sterne hinzugefügt, die den Rang des Offiziers angaben. Feldmarschälle führten zwei gekreuzte Marschallstäbe im Feld. Der sogenannte Mond war je nach Rang ebenfalls versilbert oder vergoldet. Die Farbe des Feldes, bisweilen versehen mit einer Nummer, zeigte die Zugehörigkeit des Trägers der Epauletten zu einem bestimmte Truppenteil. Mit dem „Schieber“ wurden die Epauletten an der Uniform auf der Schulter befestigt. Er war mit Litzen in Gold, Silber oder anderen Waffenfarben verziert. In unserem Beispiel gehörte der Oberstleutnant, dessen Uniformepauletten hier abgebildet sind, dem 2. Garde-Infanterieregiment zu Fuß an. Es war in Berlin stationiert und war eines der vornehmeren Regimenter in der Armee.
Im Krieg 1864 gegen Dänemark erwiesen sich die Epauletten der Offiziere als starker Anziehungspunkt für gegnerisches Feuer und führten zu höheren Verlusten im Offizierkorps. Sie wurden deshalb bei den Felduniformen im Krieg 1866 gegen Österreich durch weniger auffällige „Achselstücke“ oder „Schulterstücke“ ersetzt. Diese bestanden aus geflochtenen Metallschnüren mit Uniformsternen je nach Rang. Sie wurden in der Form nahezu unverändert von der Wehrmacht bis 1945 getragen. Im Bundesgrenzschutz und in der NVA blieben sie noch länger erhalten.
Die Epauletten zur Uniform wurden nach 1866 grundsätzlich nur noch bei großen Paraden und bei Bällen getragen, auch bei Audienzen am Kaiserhof waren sie vorgeschrieben. Die Kaiserliche Marine behielt die Epauletten jedoch bei. Getragen wurden sie aber nur noch bei genau bestimmten Anlässen, vornehmlich bei Antrittsbesuchen in Auslandshäfen.
Nach dem Untergang der Monarchie 1918 wurden die Epauletten in der Reichswehr abgeschafft, in der Reichsmarine der Weimarer Republik wurden sie jedoch weiter getragen.
Die Bundeswehr trägt ausschließlich Schulterstücke in einfacher Form.
Epauletten in verschiedensten Formen sind heute noch zu sehen bei den Uniformen der Schützenvereinigungen und der Karnevalsformationen. Überlebt haben sie auch in abgewandelter Form bei manchen modischen Accessoires.

Eberhard Kliem