Danke Tante Trientje!
Eine Spetzerfehner Kolonistenwohnung von 1810 – 1920 - Objekte der Schenkung Christian Meyer, Wittmund
14. März – 01. August 2004 Pelzerhaus 11+12
Wie ein holder Maientag
Mög an Dir das Leben
Ohne jedes Ungemach
Mild vorüberschweben.
Dieser fromme Lebenswunsch war an Trintje Buhr, die der Ausstellung ihren Namen gab, gerichtet. Dass sie ihren Weg ohne jedes Ungemach gehen durfte, war ihr nicht vergönnt. Dennoch und gerade deshalb steht sie im Zentrum einer Ausstellung, die ihre Lebenswelt in Zeiten des letzten deutschen Kaisers präsentiert.
Darin werden die einstmals von ihr geerbten und später weitervererbten Petroleumlampen und Möbel, Bücher, Kleidungsstücke und Kunstdrucke sowie Porzellan und Keramik, Glas und Silber des 19. Jahrhunderts. Außer der herrlich kompletten Wohnungsausstattung sind in einem weiteren Raum zahlreiche Feldpostbriefe und -karten aus dem 1. Weltkrieg ausgestellt und erläutert. Sie stammen von den Geschwistern und dem ersten Mann der Trintje Buhr und bieten einen Einblick in die privaten Erfahrungen dieser Zeit.
Trientje Johanna Harus Buhr wurde am 5. März 1894 als erstes von sechs Kindern einer Fehntjer-Familie in Fiebing geboren.
Sie lernte 1915 den Spetzerfehner Marinesoldaten Mimke Soeken kennen, der im Fronturlaub seinen Heimatort besuchte. Die Hochzeit der beiden fand im November 1917 statt. Allerdings war das Glück von kurzer Dauer, denn Mimke Soeken fiel in Flandern schon am 17. April 1918.
Der 1. Weltkrieg brachte Leid, harte Arbeit und Verluste. Im September 1918 lernte die Witwe Otto Boeden kennen, mit dem sie sich im folgenden Frühjahr verlobte und den sie später heiratete. Trientje Boeden starb 1972.
Ihre Tochter, die 1921 in Spetzerfehn geborene Erna Boeden, und deren Sohn Christian Meyer, erbten und erweiterten diesen umfangreichen Besitz von Keramik, Glas, Silber, Textilien, Schriftstücken usw. Im Jahr 2001 schenkte Pastor i.R. Christian Meyer diesen kompletten Hausstand an das Ostfriesische Landesmuseum Emden, das sich mit dieser Ausstellung bei dem Spender bedankt!
Die schönsten Stücke dieser Schenkung – mehrere Möbel und der gesamte Hausstand von 1810 bis 1920 laden Sie im Pelzerhaus 11 zur Besichtigung ein!