NETZWERKPARTNER

Emden ist erste Reformationsstadt Europas

Ostfriesisches Landesmuseum Emden
Brückstraße 1 | 26725 Emden
Tel.: +49 (0)4921 - 87 20 50

Öffnungszeiten:
Di - So: 10:00-17:00 Uhr
Mo geschlossen sowie an Karfreitag, 24.12., 25.12. + 31.12. + 1.1.
Ostermontag, Pfingstmontag und am 26.12. geöffnet

UNSERE NÄCHSTEN VERANSTALTUNGEN

FREITAGS, 15:30 - 17:00 UHR
KIDS IN!
Programm für kreative Köpfe von 6 bis 10 Jahre

09 Uhr, 11 Uhr, 13 Uhr, 15 Uhr, 17 Uhr, 19 Uhr, 21 Uhr
Emder Glockenspiel
gespielt von Michael Schunk

Bewerbungsschluss: 30. April
Wir suchen dich! FSJ im OLME
Deine Chance für eine vielseitige und spannende Erfahrung

KUNSTWERK DES MONATS AUGUST 2007

Willy Stöwer – „Kunst braucht Gunst“

Zur See mit Pinsel und Palette

Willy Stöwer (1864 Wolgast – 1931 Berlin-Tegel)
Heimkehr des Hilfskreuzers Wolf nach Kiel
Tempera auf Karton
68,0 x 100 cm

Willy Stöwer wurde am 22. Mai 1864 in der alten Hafenstadt Wolgast geboren. Als Künstler war er Autodidakt. Mehrere Jahre lang arbeitete er als Schiffsingenieur in den Konstruktionsbüros verschiedener Werften. Nebenbei war er als Illustrator tätig. Um 1890 begann Willy Stöwer seine Laufbahn als freischaffender Künstler.
1893 wurde er von der Londoner Zeitschrift „The Graphic“ damit beauftragt, den Bericht zu einem Hoffest im Berliner Schloss zu illustrieren. Dabei stellte er ein Bild der noch im Bau befindlichen „Hohenzollern“ aus, das Kaiser Wilhelm II. gefiel und sofort von ihm gekauft wurde. Damit waren die Weichen gestellt und die Zahl der Aufträge wuchs.
Willy Stöwer nahm an mehreren Mittelmeerreisen Wilhelms II. und an zwei seiner Norwegenreisen teil. Ausgestellt wurden die Reisebilder immer Anfang des darauffolgenden
Jahres im Kunstsalon Schulte in Berlin. 1898 war Stöwer u. a. Gründungsmitglied des Deutschen Flottenvereins. 1907 erhielt er den Professorentitel.
1915 war er als Kriegsmaler in Flandern, und im selben Jahr wurde eine ständige Ausstellung seiner Gemälde in Swinemünde eröffnet. Nach der Abdankung des Kaisers war die Zeit
seiner großen Erfolge im Grunde aber vorbei. Willy Stöwer starb am 31. Mai 1931 in Tegel bei Berlin.
Um ihre generelle Unterlegenheit zur See auszugleichen, setzte die Kaiserliche Marine
Handelsschiffe ein, die zu Hilfskreuzern umgerüstet und in entfernten Seegebieten
eingesetzt wurden. Sie waren bisweilen mehr als ein Jahr im Einsatz. Umso größer war
die Begeisterung bei ihrer glücklichen und erfolgreichen Heimkehr in ihren Heimathafen.
Hier wird der Hilfskreuzer „Wolf“ beim Einlaufen nach Kiel am 24. Februar 1918 gezeigt.
Nach 445 Tagen Kaperfahrt im Atlantik, Pazifik und Indischen Ozean kehrte der
Hilfskreuzer – Ex-Frachtdampfer „Wachfels“ – zurück. Seine Besatzung hatte 14 gegnerische
Dampfer aufgebracht, und 12 weitere Schiffe wurden durch die von „Wolf“ gelegten Minen versenkt.
Das Schiff hat über die Toppen geflaggt. Die Besatzung findet sich an Deck, um diesen glücklichen Moment zu genießen. Der Maler hat die Größenverhältnisse allerdings etwas übertrieben. Das mächtige Schiff auf dem Bild war in Wirklichkeit nur knappe 6.000 Bruttoregistertonnen groß.
Das Gemälde ist bis zum 16. September 2007 in der Sonderausstellung „Stolze Schiffe – Rauhe See – Stille Küste. 100 Jahre Marinemalerei in Nordwestdeutschland (1850 – 1950)“ im Ostfriesischen Landesmuseum Emden zu sehen.

Dr. Friedrich Scheele