NETZWERKPARTNER

Emden ist erste Reformationsstadt Europas

Ostfriesisches Landesmuseum Emden
Brückstraße 1 | 26725 Emden
Tel.: +49 (0)4921 - 87 20 50

Öffnungszeiten:
Di - So: 10:00-17:00 Uhr
Mo geschlossen sowie an Karfreitag, 24.12., 25.12. + 31.12. + 1.1.
Ostermontag, Pfingstmontag und am 26.12. geöffnet

UNSERE NÄCHSTEN VERANSTALTUNGEN

FREITAGS, 15:30 - 17:00 UHR
KIDS IN!
Programm für kreative Köpfe von 6 bis 10 Jahre

09 Uhr, 11 Uhr, 13 Uhr, 15 Uhr, 17 Uhr, 19 Uhr, 21 Uhr
Emder Glockenspiel
gespielt von Michael Schunk

Bewerbungsschluss: 30. April
Wir suchen dich! FSJ im OLME
Deine Chance für eine vielseitige und spannende Erfahrung

KUNSTWERK DES MONATS FEBRUAR 2005

Winterlandschaft

In diesem Gemälde ist eine Winterlandschaft dargestellt, wie sie hier in Norddeutschland heute eher selten zu erleben ist.

Thomas Heeremans (um 1641 – nach 1697)
Winterlandschaft
1672
Öl auf Holz
61,5 cm x 85,0 cm
Inv.Nr.: OLM 78

Auf einem zugefrorenen Fluss tummeln sich zahlreiche Menschen. Rechts und links des Flusses stehen Häuser. Das Gebäude in der linken Bildhälfte könnte eine Gastschenke sein. Darauf deutet das an der Hausfront befestigte Schild hin. Hinter der Schenke sowie auch in der Ferne rechts sind Kirchtürme zu erkennen. Zwei Boote sind auf dem Fluss eingefroren und mehrere aus dem Eis geschlagene Blöcke liegen im Vordergrund. Die Löcher vorne in der Eisfläche sollen sicherlich zum Fischfang dienen.
Reif liegt über der Landschaft. Die kalte Jahreszeit ist durch die teilweise weiß verhüllte Landschaft deutlich hervorgehoben. Die gleichmäßig über das Eis verteilten Menschen tragen warme Winterkleidung. Der Künstler erzählt von den damaligen Aktivitäten. Vorne sehen wir zwei Personen, die Colf spielen, ein vom 17. bis Mitte des 19. Jahrhunderts in Holland populäres Spiel. Als Vorläufer von Hockey und Golf ist im Norden Hollands auch heute eine traditionelle Freizeitbeschäftigung. Der Ball wird mit einem Colfstock geschlagen. Als Ziel dienen Holzpfähle. Die Schläger bestehen aus einem Holz-Schaft sowie aus einem schweren Fuß aus Metall. Große Eisflächen, wie der hier dargestellte Fluss, sind ideale Spielfelder, da der Ball auf diesen weit geschlagen werden kann.
Weitere Personen auf diesem Bild nutzen die damals üblichen winterlichen Fortbewegungsmittel, wie die vier Männer auf dem Pferdeschlitten, der von einem Schimmel gezogen wird, oder sie laufen Schlittschuh. Ein anderer bewegt sich auf einem Schlitten mit Stöcken voran, rechts daneben schiebt jemand einen mit Fässern beladenen Lastschlitten vor sich her.
Dunkle, graublaue Wolken bewegen sich am Himmel. Sie bedecken den Himmel ganz oder teilweise und sind stellenweise gerade so dünn, dass die Sonne wenigstens schwach hindurchscheint. Auf diese Weise bewirkt der Maler eine düstere Stimmung. Diese wird von den verwendeten dunklen Farben, vorwiegend sind es Brauntöne, verstärkt. Mit rot gekleideten Personen in der Bildmitte sowie mit dem Weiß des Frostes setzt er in diese Atmosphäre aufhellende Farbakzente.
Dieses mit Ölfarben auf Holz gemalte Bild stammt von Thomas Heeremans, der es unten rechts signierte sowie datierte. Der Künstler wurde um 1641 geboren und starb nach 1697. Er war in Haarlem tätig und malte mit Vorliebe Kanallandschaften, Strandansichten und Dorfbilder im Sommer und Winter. Sein Gefühl für Stimmung und eine gedämpfte Farbgebung kommt in dieser Winterlandschaft meisterhaft zum Ausdruck.

Silke Hoffschulte M. A.