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Ostfriesisches Landesmuseum Emden
Brückstraße 1 | 26725 Emden
Tel.: +49 (0)4921 - 87 20 50

Öffnungszeiten:
Di - So: 10:00-17:00 Uhr
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Stolze Schiffe – Rauhe See – Stille Küste

100 Jahre Marinemalerei in Nordwestdeutschland (1850 – 1950)

03. Juni – 16. September 2007 Sonderausstellungsbereich

Für gut dreieinhalb Monate bietet das Ostfriesische Landesmuseum Emden in einer Sonderausstellung einen Überblick von Gemälden deutscher Marinemalerei aus dem Jahrhundert von 1850 bis 1950. Fast hundert Werke von fast 50 deutschen Künstlern, die sich den Motiven der See, der Schiffe und der Küste verschrieben haben, werden ab dem 3. Juni im reizvollen Vergleich gezeigt.
Eine Präsentation deutscher Marinemaler in dieser Auswahl gab es seit hundert Jahren nicht zu sehen. Die Ausstellung „Stolze Schiffe – Rauhe See – Stille Küste“ im Ostfriesischen Landesmuseum Emden zeigt „100 Jahre Marinemalerei in Nordwestdeutschland (1850 – 1950)“. Wenn ab dem 3. Juni die Besucher ihren ersten Blick auf das monumentale Untergangsszenario des Raddampfers „President“ von Andreas Achenbach richten, dann erwartet sie danach das Spektrum eines Genres der bildenden Kunst, das als „Marinemalerei“ häufig auch martialische Last zu tragen hat. Zu oft wird der Gattungsbegriff nur mit Kanonen, grauen Schlachtschiffen und Gefechtsgetümmel gleichgesetzt. Dass dem nicht so war - und ist - zeigen in der Ausstellung fast hundert Gemälde deutscher Künstler, die sich den Motiven der See, der Schiffe, der Küste und Häfen sowie der Menschen dort zuwendeten.
Die Liste der fast fünfzig Künstlernamen der Ausstellung liest sich wie das Who is Who deutscher Marinemalerei. Achenbach ist da nur der erste im Alphabet, und über Claus Bergen, Hans Bohrdt, Poppe Folkerts, Johannes Holst, Franz Radziwill, Carl Saltzmann, Felix Schwormstädt, Willy Stöwer bis Walter Zeeden, um nur eine kleine Auswahl zu nennen, geht ein Spannungsbogen der vielfältigen Motive und Stile, eben hundert Jahre Marinemalerei. Diese hörte 1950 natürlich nicht auf und auch nicht mit Walter Zeeden, der als Autodidakt und Konstrukteur von Lokomotiven den Motivweg von der Eisenbahn zur Schifffahrt fand. Doch nach dem Zweiten Weltkrieg verlor die deutsche Seefahrt im öffentlichen Bewusstsein an Wertschätzung und rückblickende künstlerische Umsetzung war nicht gefragt. Also auch die Marinemalerei nicht. Am neuen Stellenwert deutscher Seefahrt hat das Genre noch immer nicht vollständigen Anschluss gefunden.
Wenn der erste Blick im Sonderausstellungsraum des Landesmuseums auf Achenbach trifft, so hat das durchaus symbolische Qualität. Andreas Achenbach, renommierter Landschaftsmaler mit romantischem Ansatz, entdeckte für sich die stürmische See mit Schiffen in Not als weitere, neue „Landschaft“. Studienreisen in die Niederlande, in das Land der großen Seemaler, dürften seinen Blick in Richtung See geschärft haben. Achenbach zählt zu den Begründern einer sich entwickelnden deutschen Marinemalerei seit Mitte des 19. Jahrhunderts. Die nächsten hundert Jahre zur See und an den Küsten werden gezeichnet und gemalt von akademisch ausgebildeten Künstlern und einer Vielzahl von Autodidakten. Sie widmeten sich der See und den Schiffen im historischen Geschehen oder als Stimmungsgeber.
Atmosphärisch dicht und manchmal auch trivial flach zeigen die Werke der ausgestellten Marinemaler das breite Spektrum dieses Kunstgenres. Aus vielen öffentlichen und privaten Sammlungen zusammengetragen, bietet die Zusammenstellung der Ausstellungsexponate die seltene Möglichkeit des immer neuen Vergleichens und individuellen Bewertens. Einmalig: denn eine ähnliche Ausstellung mit Spitzenwerken hat in den letzten Jahrzehnten nicht stattgefunden. Ferner sind die deutschen Museen mit entsprechendem Angebot, wie z.B. das Deutsche Schifffahrtsmuseum Bremerhaven oder das Kieler Stadt- und Schifffahrtsmuseum – beide große Leihgeber- mit wenigen Fingern zu zählen. Die Ausstellung „Stolze Schiffe – Rauhe See – Stille Küste. 100 Jahre Marinemalerei in Nordwestdeutschland (1850 – 1950)“ läuft bis zum 16. September des Jahres.