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Emden ist erste Reformationsstadt Europas

Ostfriesisches Landesmuseum Emden
Brückstraße 1 | 26725 Emden
Tel.: +49 (0)4921 - 87 20 50

Öffnungszeiten:
Di - So: 10:00-17:00 Uhr
Mo geschlossen sowie an Karfreitag, 24.12., 25.12. + 31.12. + 1.1.
Ostermontag, Pfingstmontag und am 26.12. geöffnet

UNSERE NÄCHSTEN VERANSTALTUNGEN

FREITAGS, 15:30 - 17:00 UHR
KIDS KREATIV
Programm für kreative Köpfe von 6 bis 10 Jahre

8. Juni 2024 - 27. April 2025
BEGLEITPROGRAMM ZUR AUSSTELLUNG
Helma Sanders-Brahms – ihre Filme, ihr Leben

24. November - 11:30 Uhr
Öffentliche Führung auf Plattdeutsch
Helma Sanders-Brahms – ihre Filme, ihr Leben

26. November - 19:00 Uhr, Rummel
„Juden erträglich!“ – Bäderantisemitismus im 19. und 20. Jahrhundert am Beispiel Borkum und Norderney
Vortragsveranstaltung von 1820dieKUNST mit Matthias Pausch

1. Dezember - 11:30 Uhr, Märchenzimmer auf dem Familiendeck
Augen schließen und genießen
Märchenlesung für Kinder und ihre Familien mit Tammo Feldkamp

5. Dezember - 16:00-18:00 Uhr
Die Emder Kultur-Verknobelung

6. Dezember - 17:00 Uhr
Laut und schön: Adventssingen für alle
Offenes Singen im Ostfriesischen Landesmuseum Emden

7. Dezember - 19:00 Uhr, Rüstkammer
Brückenkonzert
Slagwerk Appingedam

8. Dezember - 11:30 Uhr
Öffentliche Führung
Helma Sanders-Brahms – ihre Filme, ihr Leben

19. Dezember - 16:30 Uhr
ABENDFÜHRUNG IN DER NEUEN GALERIE
mit Dr. Annette Kanzenbach und Alfred Kaufner

„Juden erträglich!“ – Bäderantisemitismus im 19. und 20. Jahrhundert am Beispiel Borkum und Norderney

Vortragsveranstaltung von 1820dieKUNST mit Matthias Pausch

26. November - 19:00 Uhr, Rummel

„Juden erträglich!“ - so lautet die erste Zeile einer Postkarte, die 1903 von Norderney verschickt wurde. Während er sonst über das Wetter, das Essen oder die Unterkunft schrieb, war dem Verfasser die Mitteilung über die jüdischen Badegäste im Seebad Norderney am wichtigsten. Das Seebad hatte im ausgehenden 19. Jahrhundert und vor allem im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts den Ruf eines „Judenbades“.
Jüdische Badegäste machten bereits seit Gründung des Seebades einen großen Anteil der Badegäste aus. In den 1920er Jahren wuchs deren Zahl immer deutlich an – auch, weil sie an immer weniger Bade- und Kurorten willkommen waren. Erst ab 1933 änderte sich die Situation auf Norderney deutlich: Briefverschlussmarken mit dem Spruch„Norderney ist judenfrei“ wurden herausgegeben und Inserate in jüdischen Zeitungen rieten vom Besuch Norderneys ab. Während im Seebad Norderney jüdische Badegäste willkommen waren und in die Badegesellschaft integriert, wurde das Seebad Borkum hingegen bereits Ende des 19. Jahrhunderts als „judenfrei“ beworben.
Der Bäderantisemitismus in Borkum verdeutlicht, wie tief verwurzelt antisemitische Einstellungen in Teilen der deutschen Gesellschaft schon lange vor dem Aufstieg der Nationalsozialisten waren. Diese Form des Antisemitismus wird unter dem Begriff des Bäderantisemitismus zusammengefasst. Er beschreibt die Diskriminierung, Verfolgung und Verdrängung von jüdischen Menschen in Zusammenhang mit deren Besuchen in Kurorten und Badeeinrichtungen. Der Vortrag möchte die Hintergründe des Bäderantisemitismus aufzeigen und u.a. der Frage nachgehen, weshalb sich in Ostfriesland die Seebäder Borkum und Norderney so gegensätzlich entwickeln konnten.

Vita:
Matthias Pausch, 1979 in Weimar geboren, studierte Neue Geschichte, Alte Geschichte und Religionswissenschaften an der Friedrich-Schiller-Universität in Jena. 2011 und 2012 war er im Rahmen von der Museumsakademie MUSEALOG im Ostfriesischen Landesmuseum Emden und im Ausstellungsprojekt „Menso Alting und seine Zeit“ tätig. In den Folgejahren wirkte er freiberuflich für verschiedene Ausstellungs- und Archivierungsprojekte. Seit 2017 ist er Leiter des Stadtarchivs Norderney und Leiter des Museums Nordseeheilbad Norderney. Für Mitglieder ist der Eintritt frei, Nichtmitglieder zahlen 2 € Eintritt.

Die Veranstaltung ist Teil des Vortragsprogramms von 1820dieKUNST.