Untersuchung der Moorleiche im Klinikum Emden zieht alle Blicke auf sich

28.02.2011

Auf großes Interesse stieß die computertomographische Untersuchung der Moorleiche „Mann von Bernuthsfeld“ am 28. Februar 2011. Mehrere Fernseh- und Rundfunkteams, Presseagenturen, schreibende Presse und Fotografen begleiteten die Reise der Moorleiche von ihrem angestammten Platz im Ostfriesischen Landesmuseum Emden bis in die Radiologieabteilung des Klinikums Emden. Dort wurde die Moorleiche vom neuen Hochleistungs-CT-Gerät des Klinikums Emden abgetastet und ihre Knochenstruktur in Schichten digital abgebildet. Aus diesen Daten sollen neue Erkenntnisse über die Lebensumstände des jungen Mannes gewonnen werden, der irgendwann zwischen 680 und 770 unter noch ungeklärten Umständen starb und im Moor bei Bernuthsfeld (Kreis Aurich) begraben wurde. Zudem fließen die errechneten Bilddaten in die Rekonstruktion des Kopfes ein, die im Jahre 2013 in der Ausstellung „Land der Entdeckungen“ präsentiert werden soll. „Wir wollen der Moorleiche ein Gesicht geben“, so Dr. Jürgen Bär, Archäologe des Ostfriesischen Landesmuseums Emden. Dr. Rainer Schelp, Chefarzt des Institus für Radiologie am Klinikum Emden, war mit der Untersuchung zufrieden. Man habe das neue Gerät ohne die sonst selbstverständliche Rücksicht auf die verwendete Strahlendosis testen und seine Möglichkeiten „ausreizen“ können. Die Moorleiche ruht nun wieder in ihrer klimatisierten Vitrine im ersten Stock des Ostfriesischen Landesmuseums Emden, wo sie Besuchern – zumindest bis auf weiteres – noch einige Rätsel über das Leben und Sterben im Frühmittelalter aufgibt.

Mehr über die Untersucherung der Moorleiche können Sie auch der anliegenden Presseerklärung entnehmen.