HANDEL UND HAFEN
Die Zeit vom 17. bis zum 19. Jahrhundert war, gemessen am vorangegangenen rasanten Aufstieg, von Stagnation geprägt. Seeschifffahrt und Seehandel sanken nach der Rückkehr der meisten Exilanten in ihre niederländische Heimat auf das Niveau ab, das Emden gemäß seinen strukturellen Voraussetzungen entsprach: als Ein- und Ausfuhrhafen war es zwar dominierend für das ostfriesische Wirtschaftleben, strahlte aber kaum darüber hinaus. Alle Versuche, daran etwas zu ändern, scheiterten. Das galt sowohl für die hochfliegenden Pläne des Großen Kurfürsten Friedrich Wilhelm von Brandenburg, der 1683 seine Afrikanische Kompanie nach Emden verlegte, als auch für Friedrich den Großen, der 1744 als Nachfolger der Cirksena zum Landesherrn über Ostfriesland wurde. Er hatte mit mehreren Handelskompanieprojekten ebenfalls keinen Erfolg. Lediglich die von den zahlreichen Kriegen nach der Französischen Revolution verursachte Ausweichschifffahrt brachte Emden in den Jahren um 1800 eine zweite Blüte, doch war diese ebenso wie die erste im 16. Jahrhundert letztlich künstlich und ging dementsprechend schnell wieder zu Ende.