WER HOCH FLIEGT, SIEHT WEITER

Ansichten Ostfrieslands aus der Vogelperspektive

16. März bis 7. September 2025

Kabinettausstellung "Neu erzählt"

Schon im 19. Jahrhundert suchten Flugpioniere nach Möglichkeiten, mit Lenkdrachen oder Fesselballons, Landschaften und Objekte aus der Luft fotografisch festzuhalten. Der Erste Weltkrieg forcierte diese Entwicklung.
In den 1920er Jahren gewannen Luftbilder bei Kommunen, Behörden und Industrie an Bedeutung. Die Fotografien wurden für Wandkalender, Werbebroschüren, Ansichtskarten oder Bildbände genutzt. Auch fanden sie beim Städte- und Wegebau oder bei der Kartierung archäologischer Bodendenkmäler Verwendung. Die Hansa Luftbild GmbH und die Junkers Lichtbild waren die maßgeblichen Hersteller.
Fotografen machten die Aufnahmen mit einer Plattenkamera meist aus offenen Flugzeugen heraus, während der Pilot versuchte, die Maschine in einem geeigneten Winkel zu halten und den Lichteinfall zu berücksichtigen.
Rund 16.000 Schrägluftaufnahmen und Senkrechtbilder aus der Zeit zwischen den Weltkriegen befinden sich im Landesarchiv Nordrhein-Westfalen. Sie bilden annähernd das gesamte Gebiet des damaligen Deutschen Reichs ab. Aufnahmen Ostfrieslands sind 1932 und 1938 entstanden, wobei der genaue Zweck nicht mehr rekonstruierbar ist.
Während einst das Fotografieren aus der Vogelperspektive wie ein gefährliches Abenteuer anmutete, gehören Luftbilder ferngesteuerter Drohnen zum heutigen Arbeitsalltag nicht nur von Feuerwehr, Polizei oder Landwirtschaftsbetrieben.