Auf den Spuren der letzten ostfriesischen Juden

Eine Ausstellung zum 80. Jahrestag der Deportation von 122 jüdischen Bürgerinnen und Bürgern aus Emden, Norden und Aurich

23.10.2021

„Auf den Spuren der letzten ostfriesischen Juden“

Eine Ausstellung zum 80. Jahrestag der Deportation von 122 jüdischen Bürgerinnen und Bürgern aus Emden, Norden und Aurich am 23. Oktober 1941

Am 11. Februar 1942 erschien in der NS-Zeitung „Ostfriesische Tageszeitung“ ein Artikel unter der Schlagzeile „Niemals kehren die Juden zurück“. Der Text war eine Antwort des Propagandaministers Joseph Goebbels auf ein in der britischen Zeitung „The Guardian“ erschienenen Beitrag, der die Rückführung und Entschädigung der seit 1933 aus dem Deutschen Reich vertriebenen Juden ankündigte. Die Redaktion der „OTZ“ nutzte die Gelegenheit, die Leserschaft über die knapp fünf Monate vorher stattgefundene Deportation der letzten ostfriesischen Juden aus dem Israelitischen Altenheim an der Claas-Tholen-Straße nach dem Getto in Litzmannstadt, wie die annektierte polnische Stadt Lódz seit Mai 1940 genannt wurde, zu informieren. Dazu veröffentlichte sie Bilder des Zuges der Opfer zum Bahnhof West, wo sie einen Zug nach Berlin bestiegen. Von dort aus ging es, angekoppelt an einem Transport von Juden aus der Reichshauptstadt zum nach Warschau zweitgrößten Getto im von Deutschland besetzten Polen.

Anlässlich des Jahrestages der Deportation wird am Samstag, den 23. Oktober 2021 im Ostfriesischen Landesmuseum eine Ausstellung eröffnet, die das Schicksal der Deportierten schildert und zugleich die seit 2012 stattgefundenen Aktivitäten von Schülerinnen und Schülern der BBS II und verschiedener Partnerschulen in ?ód? dokumentiert.

Die Eröffnung in die Ausstellung findet am 23.10.2021 ab 11.00 Uhr im Rummel des Rathauses statt. Stadtarchivar Dr. Rolf Uphoff schildert als Kurator die Ereignisse und Hintergründe der Deportation und das Schicksal der Opfer.