Neuer Sammlungsbereich COVID-19

Presseinformation vom 20.05.2020

Emden / Das Ostfriesische Landesmuseum Emden erweitert seine Sammlungen um den Bereich der Corona Krise.
Der Ausnahmezustand geht in die Archive ein. Einige Historiker schlagen bereits jetzt eine neue Epocheneinteilung vor. Schließlich hat es eine derart globale Bedrohung für die Menschen durch einen Virus und damit verbunden eine weltweite Beeinträchtigung des Lebens im privaten wie beruflichen Bereich noch niemals gegeben.
„Die Corona-Krise ist ein historisches Ereignis. Deshalb werden wir im Ostfriesischen Landesmuseum Emden jetzt beginnen, Objekte aus Ostfriesland, die in Zusammenhang mit der Pandemie stehen, in unsere Sammlung aufzunehmen und für die Nachwelt zu erhalten und einzuordnen.“ betont Museumsdirektor Dr. Wolfgang Jahn.
Wie hat Corona den Haushalt, den Arbeitsplatz, die Freizeitbeschäftigungen verändert? Es ist die Bitte, Objekte, die den neuen Corona-Alltag prägen, nicht wegzuwerfen, sondern dem Museum zu überlassen bzw. zunächst zu fotografieren und einzusenden.
Dabei geht es um Objekte aus den verschiedensten Bereichen. „Dies können beispielsweise besonders modische oder originelle Mund-Nasen-Masken sein oder auch einfallsreiche Beiträge zum sogenannten Homing wie Gemeinschaftsaushänge in Mietshäusern“, erklärt der Museumsdirektor. „Dabei ist davon auszugehen, dass Kreativität mindestens so ansteckend ist wie Covid 19.“
Fotos vom selbstgenähten Mundschutz, oder von der Einkaufstasche, mit der man für die Nachbarin eingekauft hat. Vieles ist denkbar – auch Fotos des derzeitigen Familienlebens. Wie sieht der Schulalltag zuhause aus? Vielleicht wird gerade viel gespielt? Welches Spiel wird etwa kreativ für die aktuelle Situation umgestaltet? Weiterhin sind Stadtansichten aus dieser Zeit von großem Interesse.
Ein wichtiger Schwerpunkt liegt bei diesem auch für andere Museen neuen Sammlungsbereich auf der digitalen Ebene. Musiker nehmen Wohnzimmerkonzerte auf und stellen sie ins Internet, Tänzer performen vor der Handykamera.
Bilder und Berichte, die den Alltag in Quarantäne beschreiben, können per Mail an das Museum geschickt werden, zusammen mit der dazugehörigen Geschichte. Das bedeutet, dass mit der Zusendung von Geschichten und Bildmaterial auch die Zustimmung zur Veröffentlichung verknüpft ist. Welche Objekte schließlich in die Museumssammlung aufgenommen werden, entscheidet das Museum zu einem späteren Zeitpunkt.
Zwecks Profession mit dem Thema Beschäftigte sind gleichfalls aufgerufen, Produkte ihrer Arbeit dem Ostfriesischen Landesmuseum Emden und dem Stadtarchiv Emden zur Verfügung zu stellen. Künstler in der Region beschäftigen sich in ihrer Arbeit mit der Materie, ebenso wie zum Beispiel der Krisenstab der Stadt Emden.
Das Ostfriesische Landesmuseum Emden bereitet zurzeit eine gezielte Sammlungsstrategie zu den angestrebten Neuzugängen vor. Genaue Informationen zu Abgabemöglichkeiten für Objekte werden in Kürze auf der Homepage des Museums www.landesmuseum-emden.de nachzulesen sein.

Kontaktaufnahme und Einsendungen bitte unter der E-Mail Adresse corona@landesmuseum-emden.de