Schifffahrt in Emden – Die letzten 100 Jahre

Fritz Niemeier und weitere ehemalige Nordseewerker stehen Rede und Antwort

28. August2011, 15:00 Uhr, Pelzerhäuser 11+12

Am Sonntag, den 28.8. werden vier ehemalige Mitarbeiter der Nordseewerke Interessierten ab 15:00 Uhr in der Sonderausstellung „Schifffahrt in Emden – die letzten 100 Jahre“ über ihren früheren Arbeitsalltag berichten. Sie beantworten Fragen zum Schiffbau, zu den Nordseewerken und ganz speziell zum Handwerk des Nietens.

Diese kleine Gruppe des IG-Metall Arbeitskreises Senioren ist äußerst hochkarätig besetzt: Bernhard Meyer, Sprecher der Arbeitsgruppe Geschichtswerkstatt / Werften, blickt auf 42 Jahre Werfterfahrung zurück. Der ehemalige Betriebsratsvorsitzende und Aufsichtsratsmitglied Fritz Niemeier hat die Geschichte der Nordseewerke über fast ein halbes Jahrhundert miterlebt und in Teilen auch mitgeprägt. Daneben werden die beiden ehemaligen Nordseewerker Berend Buss und Albert Dirks, die noch das Niethandwerk beherrschen und auf der vormaligen Werft ausgeübt haben, über ihre Tätigkeiten sprechen.

Insgesamt gab es in Emden drei große Werften: die Cassens-Werft (1875 gegründet), die Nordseewerke (1903 gegründet) sowie die Werft der Reederei Schulte & Bruns (1917 gegründet). Diese Unternehmen wurden gegründet, als die Seehafenstadt durch den Bau des Dortmund-Ems-Kanals und durch die Vergrößerung des Hafengebietes einen starken wirtschaftlichen Aufschwung erlebte und im maritimen Sektor binnen kurzer Zeit viele Arbeitsplätze entstanden.

Die Ausstellung beschäftigt sich mit der Geschichte dieser drei Werften, ihren Schiffsbauten und Standorten. Es werden historische Fotos und Modelle verschiedener Schiffe gezeigt, von denen viele von der jeweiligen Werft als Teil der Planungs- und Bauphase erstellt wurden. Unter anderem sind Marineschiffe, Containerschiffe und einige besondere Projekte wie die VASCO DA GAMA, der größte Saugbagger der Welt, oder das Kreuzfahrtschiff SEA VENTURE zu sehen.

Ein weiterer thematischer Schwerpunkt der Ausstellung liegt auf dem Arbeitsalltag der Werftarbeiter, der mittels historischer Fotos und Filmausschnitte verdeutlicht wird. Originalwerkzeuge wie Niethämmer, Bohrmaschinen und ein Nietenwärmeofen veranschaulichen die schwierige Arbeit der Schiffsbauer und geben einen Eindruck von den Gefahren ihrer täglichen Arbeit.

Das Jahr 2011 steht in der Seehafenstadt Emden unter dem Motto „Emdens Maritimes Erbe“. Das Ostfriesische Landesmuseum Emden, die Wirtschaftsförderung der Stadt, die Volkshochschule Emden, das Kulturbüro und verschiedene Vereine bieten ein umfangreiches und abwechslungsreiches Programm. Als Teil des Themenjahres ist noch bis zum 18.9. in den Pelzerhäusern die Ausstellung über die Emder Schifffahrt in den letzten 100 Jahren zu erleben.

Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 11:00 Uhr bis 18:00 Uhr geöffnet, der Eintritt ist frei.